Klimafreundliches Drehkreuz Jörl

Das Projekt „Klimafreundliches Drehkreuz Jörl“ umfasst Maßnahmen zur direkten Förderung des Alltagsradverkehrs und des touristischen Radverkehrs, sowie Maßnahmen zur Verschiebung der Verkehrsmittelwahl vom motorisierten Individualverkehr hin zu klimafreundlicheren Alternativen im Hinblick auf die Erreichung von Versorgungszentren im ländlichen Raum. Durch den Ausbau des bestehenden Radwegenetzes in der Region Jörl wird ein Anschluss an eine wichtige Hauptverkehrsachse zwischen den Versorgungszentren Flensburg und Husum hergestellt. Im Tourismussektor wird diese Maßnahme unterstützt durch die Einmessung und Ausweisung neuer touristischer Radwege und eine Angebotserweiterung lokaler Fahrraddienstleistungen. Zusätzlich profitieren Touristen ebenso wie die BürgerInnen der umliegenden Gemeinden von den geplanten Bike & Ride bzw. Park & Ride-Anlagen an einer Hauptverkehrsachse (B200), da hier ein Umstieg vom MIV auf das Fahrrad, den ÖPV (Schnellbus) oder eine Mitfahrgelegenheit möglich wird.

Projektzeitraum: 01/2020 - 12/2022
Projektträger: Gemeinde Jörl
Beteiligte Institutionen und ggf. externe
Kooperationspartner:
Amt Eggebek, Klimaschutzmanagement Region Flensburg, Gebietsgemeinschaft Grünes Binnenland e.V., fahrrad-beck Jörl
Projektschwerpunkte: - Verkehrsvermeidung
- Förderung des Rad- und/oder Fußgängerverkehrs
- Förderung des kombinierten Verkehrs („modal split“)
- Nachhaltige Mobilität im Tourismus
Kommunikationsmaßnahmen/ Bürgerbeteiligung: Um auf die neuen Radwege und touristischen Radrouten, sowie die Möglichkeit der Nutzung der Mobilitätsstation und der entstehenden Fahrraddienstleistungen an der B200 aufmerksam zu machen, wird die Lokalpresse berichten. Außerdem wird mit einer Kampagne in den sozialen Medien und auf den Websites der Tourismusorganisation Grünes Binnenland und der Klimaschutzregion Flensburg auf dieses neue Angebot aufmerksam gemacht. Zusätzlich werden Beschilderungen an der B200 angebracht, die auf die P+R- bzw. B+R-Anlagen hinweisen. Nach Abschluss der Arbeiten an den beiden Radwegabschnitten und den Anlagen auf dem Gelände von „fahrrad-beck“ wird dort zur Einweihung des „Klimafreundlichen Drehkreuzes Jörl“ ein Mobilitätsfest für alle interessierten Bürger aus Jörl und den Nachbargemeinden stattfinden, das ebenfalls von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird. Diese Maßnahmen werden maßgeblich durch die Tourismusorganisation Gebietsgemeinschaft Grünes Binnenland e.V. umgesetzt und auch vom Klimaschutzmanagement der Region Flensburg unterstützt. Im Bereich Printprodukte ist die Gestaltung und Produktion eines Flyers für BürgerInnen zu den Angeboten der neuen Mobilitätsstation geplant, der die Hintergründe des Projekts „Klimafreundliches Drehkreuz Jörl“ und die entstandenen Möglichkeiten zur Intermodalität, sowie klimafreundliche Mobilität im Alltag zum Thema hat. Darüber hinaus ist ein weiterer Faltflyer in Planung, der die touristischen Radrouten und Angebote beschreibt und vor allem über die Auslage in der lokalen Tourist-Information und bei Beherbergungsbetrieben Verbreitung finden soll. Die GPS-Daten der neuen Radrouten werden zusätzlich auch online zum Download bereitstehen und können in Kartenform heruntergeladen werden. Entlang der Radrouten ist die Aufstellung von insgesamt 10 Info-Tafeln geplant, die zu Themen der Landschaft und Lokalgeschichte gestaltet werden.
Innovationsmerkmale: Die hier beschriebenen Maßnahmen dienen zusätzlich zur Radverkehrsförderung im Jörler Raum, auch der Realisierung anderer alternativer Mobilitätslösungen zum MIV, wie Fahrgemeinschaften oder die Nutzung des ÖPV. Besonders hervorzuheben ist auch die enge Zusammenarbeit der Akteure aus dem kommunalen Umfeld mit lokalen und spezialisierten Fahrraddienstleistern und einem Partner im Tourismussektor. In der Folge können Bedarfe aus verschiedenen Perspektiven lokal gebündelt werden, so dass verschiedene Zielgruppen von den entstehenden Angeboten profitieren. Durch die fahrradfreundliche Anbindung der Gemeinde an eine zentrale ÖPV-Achse und die Infrastrukturmaßnahmen auf dem „fahrrad beck“-Gelände erfolgt eine Aufwertung des öffentlichen Raums und eine Steigerung der Lebensqualität aufgrund der besseren Möglichkeiten für Intermodalität im ländlichen Raum.
Übertragbarkeit/ Vorbildfunktion: Das Projekt „Klimafreundliches Drehkreuz Jörl“ muss im Hinblick auf integrierte Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum als modellhaft angesehen werden, da es die zentralen Herausforderungen der Erreichbarkeit von Versorgungszentren in schwächer besiedelten Regionen unter dem Gesichtspunkt der Förderung klimafreundlicher Mobilität adressiert. Der Reduktion des motorisierten Individualverkehrs – besonders im ländlichen Raum – kommt bundesweit große Bedeutung zu. Um gleichzeitig auch die Mobilität des Einzelnen zu gewährleisten oder sogar zu steigern, müssen klimafreundlichere Alternativen zum MIV angeboten werden. Dazu ist es nötig zentrale Drehkreuze in der Region zu identifizieren und diese mit Hilfe integrierter Maßnahmen auszubauen, um den individuellen Mobilitätsbedürfnissen verschiedener Zielgruppen gerecht zu werden (z.B. Schüler, Pendler, Senioren, Touristen).
Kosten: Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf ca. 1.100.000€.
Förderung / Kostenanteil Kommune: Das Projekt wird durch Mittel des Bundesumweltministeriums über das NKI-Programm "Klimaschutz durch Radverkehr" (Bundeswettbewerb) mit einem Zuschuss von 617.697€ unterstützt. Die restlichen 45% der Gesamtinvestition trägt die Gemeinde Jörl.
Mobilitätskonzept: Seit 2020 gibt es ein integriertes Wegekonzept für alle Gemeinden im Amtsgebiet Eggebek, das durch ein Planungsbüro erstellt wurde und Vorschläge für Geh- und Radwege, sowie Reitrouten enthält. Als Teil der "Masterplan 100% Klimaschutz Region Flensburg" kann die Gemeinde außerdem auf einen Masterplan für die Region zurückgreifen, der den Sektor Mobilität im Hinblick auf Klimaschutzpotentiale näher beleuchtet.
Weitere Maßnahmen zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität: Die Gemeinde verfügt über eine Mitfahrbank und öffentliche Ladeinfrastruktur. Gemeinsam mit drei Nachbargemeinden ist ein elektrischer Bürgerbus in Planung, der vor allem zur Steigerung der Mobilität von Senioren im ländlichen Raum eingesetzt werden soll.
eingereicht für Wettbewerb: 2021


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