Das Energiekonzept für das "Lauerhofer Feld" hat die Wärmeversorgung über ein kaltes Nahwärmenetz mit oberflächennaher Geothermie erarbeitet, welche zukünftig umgesetzt wird.

Im Lübecker Stadtteil St. Gertrud wird ein neues Wohnquartier errichtet. Es umfasst ca. 350 Wohneinheiten (40.000 m² BGF), 2.000 m² Pflegeeinrichtung, soziale Einrichtungen und eine Quartiersgarage mit 7.700 m² für 300 Parkplätze. Das städtebauliche Konzept des Quartiers beinhaltet dabei ein klimaschützendes, nachhaltiges und innovatives Energiekonzept. Dieses wurde in zwei Teilen erstellt: Das Ergebnis des ersten Teils war die Festlegung des Energieeffizienzhaus-55-Standards sowie die Herausarbeitung von drei Vorzugsvarianten für die Versorgung, alle basierend auf Wärmepumpentechnik. Das Ergebnis des 2. Teils ist eine Versorgungsvariante für das Quartier mit einem kalten Nahwärmenetz, welches über oberflächennahe Geothermie gespeist wird. Die höheren Wärmebedarfe der Pflegeeinrichtung werden durch eine zusätzliche Pellet-Anlage gewährleistet. Die Versorgung der Wärmepumpen über PV-Strom der Gebäudedächer ist geplant. Das Konzept wird derzeit durch eine Machbarkeitsstudie weiterentwickelt

Projektbeginn:06/2019 - 08/2021
Projektträger:Die Kommune ist der Projektträger. Das Energiekonzept wurde von der Stadtplanung beauftragt und finanziert. Das Baugebiet wird voraussichtlich von dem kommunalen Eigenbetrieb KWL entwickelt. Die Umsetzung des Energiekonzeptes wird von dem kommunalen Eigenbetrieb Lübecker Stadtwerke geprüft und durchgeführt.
Beteiligte Institutionen und ggf. externe
Kooperationspartner:
Hansestadt Lübeck: Fachbereich 5- Planen und Bauen- Bereich 610 Stadtplanung und Bauordnung Fachbereich 3 - Umwelt, Sicherheit und Ordnung- Bereich 390.22 Klimaleitstelle Fachbereich 2 – Wirtschaft und Soziales- Bereich 2.280 Wirtschaft und Liegenschaften
Eigenbetriebe der Hansestadt Lübeck:
Stadtwerke Lübeck GmbH
KWL GmbH
Ingenieurbüro für die Erstellung des Konzeptes: KAplus aus Eckernförde
Art der Maßnahme:Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs über die Festlegung des KFW-Effizienzhaus-55- Standards. Werkzeuge zur Bewertung verschiedener Energieversorgungsvarianten anhand von den Kriterien: Umsetzbarkeit, Umweltentlastung, Wirtschaftlichkeit, Zukunftsfähigkeit und Komfort/Betriebssicherheit. Der konkrete Vorschlag einer klimaneutralen Wärmeversorgung über die Errichtung eines kalten Nahwärmenetzes. Die Maßnahme, eine Klimaneutrale Versorgung der Wärmepumpen über PV-Module zu gewährleisten und die Anforderung an die Versorger, dazu ein Mieterstrom-System aufzubauen.
Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung: Der erste Teil des Energiekonzeptes wurde in einer internen Runde am 10.12.2019 vorgestellt und diskutiert. Teilnehmende waren die Stadtplanung, der Bereich Wirtschaft und Liegenschaften, die Klimaleitstelle sowie die Stadtwerke Lübeck und die Netz Lübeck GmbH. Anschließend wurde das Energiekonzept im Februar 2020 im Rahmen eines Beschlusses zum städtebaulichen Entwurf im Bauausschuss diskutiert. Es wurde ebenso im Umweltausschuss behandelt. Bei der finalen Vorstellungsrunde des Energiekonzeptes am 22.09.2020 in den Mediadocks waren zusätzlich zu den Vertreter:innen der Stadt (Fachbereiche 2, 3 und 5) und der Stadtwerke auch die KWL GmbH vor Ort. Das ganze Konzept ist im städtebaulichen Entwurf integriert und somit im Bebauungsplanverfahren.
Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer
Energie:
Ja, in dem Energiekonzept wurden diverse fossile und erneuerbare Energieversorgungsformen betrachtet. Die erneuerbare Wärmeversorgung über oberflächennahe Geothermie mit Wärmepumpen hat dabei gewonnen. Die Nutzung von PV-Strom zur Betreibung der Wärmepumpen ist ebenfalls berücksichtigt.
Energieeinsparung:Die Energieeinsparung durch die Verwendung des KfW 55 Standards für die Gebäude beträgt 45% bezogen auf den Gebäude-Energie-Standard. Durch die Nutzung von Wärmepumpen, die die Umweltwärme nutzen, kann 1 Teil Strom-Energie, der eingesetzt wird, in 3 Teile Wärme-Energie aufgewertet werden. Durch den Einsatz von eigenen PV-Modulen auf den Gebäuden wird der Verbrauch von Netzenergie zur Wärmeproduktion verringert. Auch der Eigenbedarf von Netzenergie der Bewohner:innen wird durch die eigenen PV-Module zum Teil verringert.
CO2-Minderung: Basierend auf der Annahme, dass die CO2-Emissionen im Strom-Sektor laut Öko-Institut im Jahr 2050 auf ein Zehntel des heutigen Wertes sinken und die genutzten Wärmepumpen ausschließlich über Strom (im Optimalfall eigen produzierter PV-Strom) betrieben werden, ist die CO2-Einsparung in Bezug auf eine klassische Wärmeversorgung mit Erdgas enorm. Eine quantitative Aussage dazu kann nicht gegeben werden.
Kosten des Projektes:Die Kosten für das Energiekonzept waren: Netto 30.000 Euro Die Kosten für die jetzt folgende Machbarkeitsstudie betragen: Netto 61.800 Euro Die geschätzten Kosten für die Bereitstellung des Nahwärmenetzes (basierend auf dem Energiekonzept) betragen inklusive der Investition für die PV-Anlage: Netto 5.711.712,00 Euro Die abgeschätzten Kosten für das gesamte Bauprojekt des neuen Quartiers können auf Nachfrage nachgereicht werden.
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