Regionale Regenerative Wärmeversorgung des Waldhofes

Für die soziale Einrichtung der Marie-Christian-Heime e.V. wurde ein energetisches Quartierskonzept erstellt. Ein wesentlicher Baustein war die Entwicklung einer zukunftsorientierten Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien, da die bestehenden fossilen Heizungsanlagen ihre technische Nutzungsdauer erreicht haben und somit hoher Handlungsdruck herrscht. Geplant ist, die einzelnen Gebäude mittels Wärmenetz durch eine zentrale Wärmeerzeugung zu 100 % mit erneuerbaren Energien aus der Region zu versorgen. Als Energieträger sollen Pellets eingesetzt werden, die aus regionalen, biogenen Rest- und Abfallstoffen hergestellt werden. Zusätzlich soll eine Freiflächensolarthermieanlage mit einer Bruttokollektorfläche von ca. 500 m² errichtet und betrieben werden. Das Projekt hat einen besonders hohen Modellcharakter, da es grundsätzlich auf alle Quartiere, die sich für den Aufbau von Wärmenetzen eignen, übertragbar ist.

Projektbeginn:09/2021 - 12/2023
Projektträger:Projektträger ist der Marie-Christian-Heime e.V. Die Landeshauptstadt Kiel hat den Marie-Christian- Heime e.V. bei der Erstellung des energetischen Quartierskonzeptes sowohl fachlich, als auch mit der Fördermittelbeantragung im KfW-Programm 432, in dem nur Kommunen antragsberechtigt sind, unterstützt. Darüber hinaus wurde die Konzepterstellung anteilig mit Mitteln aus dem Kieler Klimaschutzfonds unterstützt. Das anschließende Sanierungsmanagement (ebenfalls KfW-432) soll ebenfalls durch die Stadt Kiel Unterstützt werden. Zudem unterstützt die Stadt Kiel bei der Einwerbung weiterer Fördermittel und ist bereit, dieses Leuchtturmprojekt im Klimaschutz mit Mitteln aus dem Kieler Klimaschutzfonds zu unterstützen. Der Marie-Christian-Heime e.V. erbringt im Wesentlichen Leistungen im Bereich der sozialen Arbeit im öffentlichen Auftrag.
Beteiligte Institutionen und ggf. externe
Kooperationspartner:
Marie-Christian-Heime e.V. Umweltschutzamt, Abt. Klimaschutz der Landeshauptstadt Kiel; Investitionsbank Schleswig-Holstein, Energieagentur
Art der Maßnahme:- Umstellung von erdgas- und heizölbasierten dezentralen Heizungsanlagen zu einer zentralen Heizungsanlage, die zu 100 % aus regionaler Biomasse betrieben wird (Errichtung von 2 Biomassekesseln mit einer Nennleistung von je 500 kW, einer davon dient als Ausfallreserve)
- Errichtung eines ca. 270 m langen Wärmenetzes auf dem Gelände des Waldhofes
- Errichtung einer Freiflächensolarthermieanlage mit einer Bruttokollektorfläche von 500 m²
- Errichtung eines 50 m³ Pufferspeichers
Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung: Für die Landeshauptstadt Kiel handelt es sich bei diesem Projekt um ein Modellvorhaben im Klimaschutz. Projekte wie diese sind wichtig für die Motivation weiterer Akteur*innen, ebenfalls im Klimaschutz aktiv zu werden. Gleichzeitig zeigt der Marie-Christian-Heime e.V. mit gutem Beispiel, wie auch soziale Einrichtungen sich für den Klimaschutz engagieren können. „Tue Gutes und spreche darüber!“. In diesem Sinne ist es ein gemeinsames Anliegen der Landeshauptstadt Kiel und des Marie- Christian-Heime e.V., Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen vor Ort gleichermaßen über das vorbildliche Projekt zu informieren. Der Marie-Christian-Heime e.V. befindet sich in einem bundesweiten Netzwerk von diakonischen und kirchlichen Einrichtungen. Dieses zu nutzen, um das Leuchtturmprojekt zu kommunizieren, ist ein besonderes Anliegen. Darüber hinaus können weitere Netzwerke genutzt werden, etwa von der Caritas, der Lebenshilfe, der AWO oder dem Paritätischem Wohlfahrtsverband. Auch eine über die Nutzung von Netzwerken hinausgehende begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll das innovative Heizsystem gerade in kirchlichen und freien Wohlfahrtseinrichtungen bekannt machen. Der Marie-Christian-Heime e.V. wird das Projekt und auch den ihm vorausgegangenen Abwägungsprozess auf einschlägigen Fachveranstaltungen etc. vorstellen. Auch das Klimaschutzbüro der Nordkirche als wichtiger Multiplikator für Kirchengemeinden und -kreise in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern kann das Projekt in seine Arbeit einbeziehen. Mit der Umsetzung von Maßnahmen aus des energetischen Quartierskonzeptes auf dem Waldhof wäre zudem die Möglichkeit der praktischen Anschauung gegeben. Es ist vorgesehen, über das Projekt in verschiedenen Medien zu berichten. Neben gängigen Pressemitteilungen sind Informationen auf dem Internetauftritt des Marie-Christian-Heime e.V. und der Stadt Kiel sowie die Kommunikation in unterschiedlichen social media Kanälen geplant. Darüber hinaus sollen regionale Medien eingebunden werden. Vor Ort soll es eine Schautafel geben, die Auskunft über die Wärmeversorgung aus 100 % regenerativen Energien gibt. Die Bewohner*innen des Waldhofes werden in besonderem Maße über das Vorhaben informiert. Eine dokumentarische Filmbegleitung über die Fachhochschule in Kiel ist angedacht. Die Erstellung einer Broschüre über die energetische Versorgung des Quartiers wird in Aussicht genommen, um potentiellen Interessenten erste Informationen in die Hand geben zu können. Die Landeshauptstadt Kiel wird innerhalb ihrer Organisation und Netzwerke ebenfalls das Leuchtturmprojekt kommunizieren. Die Erfahrungen und Ergebnisse können zum einen in andere Energiequartiere einbezogen werden. Darüber hinaus sollen die Informationen in das bereits bestehende Energieeffizienz-Netzwerk für Pflegeheime, das von der Stadtwerke Kiel AG betreut wird, einfließen. Für die Öffentlichkeitsarbeit kann auch das auf das energetische Quartierskonzept folgende Sanierungsmanagement genutzt werden. Es werden bei der Öffentlichkeitsarbeit also Synergien zu anderen geförderten Projekten genutzt. Für die geplante Errichtung einer Freiflächensolarthermieanlage ist eine Genehmigung vom Bauordnungsamt einzuholen. Eine entsprechende Bauvoranfrage soll im Dezember gestellt werden.
Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer
Energie:
Bei dem Konzept zur zukunftsorientierten Wärmeversorgung des Waldhofes wurde der Einsatz von Erneuerbaren Energien berücksichtigt. Der Anteil beträgt 100 %. Die Wärmeversorgung soll zukünftig über Biomassekessel erfolgen, die mit regionaler Biomasse betrieben werden. Zudem soll eine Freiflächensolarthermieanlage errichtet werden.
Energieeinsparung:Durch die Umstellung der Wärmeversorgung von fossilen Energieträgern auf regenerative Energieträger aus der Region erfolgt keine direkte Energieeinsparung. Das erstellte Quartierskonzept sieht jedoch Maßnahmen für die Gebäudesanierung vor, aus der Einsparungen resultieren. Die Gebäudesanierung ist jedoch nicht Bestandteil dieses Wettbewerbsbeitrages, sondern die regionale regenerative Wärmeversorgung. 
CO2-Minderung: Die CO2-Minderung durch die Substitution der fossilen Energieträger Erdgas und Heizöl beträgt 90 %. Die Treibhausgasemissionen werden von jährlich 386,4 t CO2 (Bestandssystem) um 348 t CO2 auf 38,4 t CO2 (Biomassekessel + Freiflächensolarthermieanlage) reduziert
Kosten des Projektes:Geplante Investitionskosten inkl. Planung Gesamtsumme: 1.554.430 € aufgeteilt in: Biomassenlage (2 x 500 kW Kessel): 597.500 € Solarthermieanlage (Bruttokollektorfläche ca. 500 m²) : 531.857 €
Anlagentechnik und Installation: 57.475 €
Trasse und Bautechnik: 367.598 €
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