Gewinnerin des Wettbewerb 2023
Christel Hintz ist seit 2014 ehrenamtlich für den Bürgerbus Ladelund e.V. tätig. Angefangen als ehrenamtliche Fahrerin, hat sie 2019 von der Initiatorin und Mitgründerin Heike Prechel den 1. Vorsitz übernommen. Seitdem ist sie der Motor eines Vereins, der für die 1.400 Bewohnerinnen und Bewohner Ladelunds und ihren 6 angrenzenden Gemeinden getreu dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ komplett ehrenamtlich ein lokales ÖPNV-Angebot vorhält. Der Bürgerbus Ladelund agiert als Fahrdienstunternehmen im öffentlichen Personennahverkehr im nördlichen Nordfriesland – im ländlichen Raum unweit der dänischen Grenze. Die vereinseigene Fahrzeugflotte besteht aus zwei kleinen Linienbussen und einem Kleinwagen. Ein Linienbus fährt im fest geplanten Stundentakt auf der Strecke Ladelund-Leck, ein Rufbus unterstützt den Linienverkehr. Der Kleinwagen – natürlich ein E-Auto - kommt auf wenig nachgefragten Nebenstrecken zum Einsatz. Weitere Informationen können Sie der Homepage (www.buergerbus-ladelund.de) entnehmen. Im Schnitt nutzen 90 Fahrgäste den Bürgerbus Ladelund – jeden Tag: Sie nutzen ihn gern – mindestens für einzelne Fahrten und so mancher Haushalt verzichtet dadurch auf den Zweitwagen. Fahrwege und Personen werden gebündelt. Der motorisierte Individualverkehr wird reduziert und so Treibhausgasemissionen und Umweltschäden reduziert. Nach acht Jahren konnte der Bürgerbus Ladelund erst unlängst den 150.000 Fahrgast begrüßen. Mehr noch: Die Menschen in Ladelund identifizieren sich mit ihrem Bürgerbus und genau das macht diesen Fahrdienst so beliebt. Christel Hintz hat an all dem großen Anteil: Sie hält die Fäden von allem zusammen. Als 1. Vorsitzende ist sie ständige Ansprechpartnerin für die über 200 Mitglieder des Vereins. Sie hat für jeden der Mitwirkenden stets ein offenes Ohr für Sorgen oder Nöte. Sie hört geduldig zu, nimmt Beschwerden an, checkt die Fahrpläne auf mögliche Änderungen und stärkt den 35 ehrenamtlichen Fahrer und Fahrerinnen den Rücken - hilft selbst als Fahrerin aus, wenn zum Beispiel durch kurzfristige Krankmeldungen Not am Mann ist. Sie weiß jeden der Mitwirkenden anzunehmen wie er ist, mit seinen Vorlieben, Kapazitäten und Charakterzügen, weiß Sie die Aufgaben im Verein so zu organisieren, dass Alle im Miteinander wirken und ihre Kompetenzen einbringen ohne dass sich jemand überlastet oder ungebraucht fühlt. Sie kümmert sich um den Fuhrpark, wenn an einem der Busse eine Reparatur oder eine Inspektion ansteht. Sie organisiert die Ausbildung der Fahrerinnen und Fahrer: diese haben nicht nur alle einen Personenbeförderungsschein, sondern werden auch mit Erste-Hilfekursen, Fahrsicherheitstrainings und weitere interne Schulungen auf ihr Ehrenamt vorbereitet und „ganz nebenbei“ erledigt sie noch all den notwendigen „Papierkram“ : Denn als offizielles Fahrdienstunternehmen muss der Bürgerbus zahlreiche Unterlagen bei der Kreisverwaltung Nordfriesland, dem Hauptzollamt und dem Verkehrsunternehmen Autokraft GmbH einreichen. Ein großer Teil von Christel Hintz´ Arbeit spielt also unspektakulär hinter den Kulissen: Dennoch, ohne sie könnte der Bürgerbus Ladelund nicht fahren. Christel Hintz ist stolz – nicht auf sich selbst, sondern auf den Erfolg des Vereins. Der Verein bereichert das soziale und lebensfrohe Miteinander in Ladelund und seinen 6 angrenzenden Gemeinden ganz entscheidend. Das geschieht nicht nur bei der vereinsinternen Aus- und Weiterbildungen oder den geselligen Grillfesten im Sommer, die von allen gerne besucht werden. Jugendliche, sozial Schwache, junge Berufseinsteiger ohne Führerschein, Berufliche, die kein Zweitauto haben und Senioren profitieren ganz besonders vom Bürgerbus. Sie erreichen nicht nur Ihre Ziele des täglichen Bedarfs, sondern können vor allem auch an einem Sozialleben teilnehmen. Ihr ganz persönlicher Einsatz für diesen Verein, ausgeübt mit einer riesigen Wertschätzung gegenüber eines jeden Mitwirkenden, führt dazu, dass der Verein im Dorfleben fest verankert ist. Ihre Motivation und Liebe für das Projekt Bürgerbus Ladelund hat diesen Fahrdienst dahin gebracht, dass er gewollt, gewünscht und akzeptiert wird, dass er gerne genutzt wird und man noch viel lieber für ihn selbst fahren möchte.
Danke, Christel Hintz!